Nachhaltige Überwachung: Das sollten Sie bedenken

Das wachsende Umweltbewusstsein und die Nachfrage nach einer Zukunft mit mehr Nachhaltigkeit können nur wenige Unternehmen ignorieren. Dieser Blogbeitrag hilft Unternehmen, auch hinsichtlich ihrer Sicherheitssysteme nachhaltig zu agieren.

Der ökologische Fußabdruck und die Klimasorgen werden in den meisten Industrien immer wichtiger. Die Sicherheitsbranche bildet hier keine Ausnahme. Firmen, die neue Sicherheitssysteme kaufen oder ihre bestehenden auf den neuesten Stand der Technik bringen möchten, haben die besten Absichten. Trotzdem ist es schwer herauszufinden, welche Lösung am umweltfreundlichsten und damit auch nachhaltig ist.

Ich diskutierte dies kürzlich mit Per Björkdahl, Leiter für nachhaltiges Vertriebsengagement bei Axis. Wir stellten uns folgende Fragen:

  • Wie können wir Kunden dabei helfen, eine fundiertere Entscheidung zu treffen?
  • Was sollten sie ihren Anbieter oder Partner fragen, wenn sie eine Investition in ihr Sicherheitssystem planen?

In diesem Blogbeitrag werde ich versuchen, das Thema transparenter zu machen und einige hilfreiche Ratschläge zu geben.

Kein gemeinsamer Standard, keine Bewertung oder Kennzeichnung

Trotz des allgemeinen Trends zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und größerer Transparenz hat sich die Sicherheitsbranche nur langsam darauf eingestellt. Ein Grund dafür ist, dass es dort keine gemeinsame Bewertung, Kennzeichnung oder einheitliche Standards gibt, um zu überprüfen, wie nachhaltig Sicherheitsprodukte oder -systeme sind.

Als Hilfestellung haben wir drei entscheidende Bereiche identifiziert, die Ihnen eine Vorstellung von den Umweltauswirkungen der Produkte geben und wie diese mit den Zielen Ihres Unternehmens übereinstimmen. Es ist immer ein guter Ansatzpunkt, Ihren Anbieter oder Partner vor der Investition nach diesen Bereichen zu fragen:

  • Energieverbrauch
  • umweltschädliche Substanzen und Materialien
  • eine Lebenszyklus-Perspektive

Lassen Sie uns ein wenig tiefer in jeden einzelnen dieser drei Punkte einsteigen.

1. Nachhaltigkeit ernst nehmen

Sie müssen sich zwei Hauptfragen zum Energieverbrauch Ihres Sicherheitssystems stellen: Wie viel Energie benötigt es? Und kann die Energie reduziert werden?

Ein Sicherheitssystem macht zwar nur einen kleinen Teil des gesamten Energieverbrauchs eines Gebäudes aus – dennoch ist das nicht unwichtig. Denn es geht um die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens und darum, Ihre Nachhaltigkeitsziele ernst zu nehmen. Und, wie Per schon sagte, ein eingesparter Prozentsatz ist immer ein eingesparter Prozentsatz.

Seriöse Hersteller stellen ihren Kunden Unterlagen zur Verfügung, die die Faktoren zum Energieverbrauch angeben – das erleichtert es, die Produkte miteinander zu vergleichen.
Analysen haben gezeigt, dass in einem Überwachungssystem die Kameras die meiste Energie verbrauchen – nämlich etwa 60 bis 80 Prozent, verteilt über den Lebenszyklus des Produkts. Der größte Teil des Verbrauchs fällt während der Nutzungsphase des Produkts an. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Notstromversorgung (USV; unterbrechungsfreie Stromversorgung). Wenn eine Kamera weniger Strom verbraucht, muss eine USV entsprechend auch weniger Strom zur Verfügung stellen und kann das Gerät über einen längeren Zeitraum damit versorgen.

Energieverbrauch reduzieren

Es gibt jedoch Möglichkeiten, diesen Verbrauch zu reduzieren. Zum Beispiel können Sie mit lichtoptimierender Technologie scharfe Farbbilder und überlegene forensische Details auch dann erreichen, wenn es fast völlig dunkel ist. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie keine großen Bereiche mit weißem oder Infrarot-Licht beleuchten müssen, um die angestrebte Sicherheit zu erreichen. Mit dieser Art von Technologie gelang es zum Beispiel einem Schulbezirk nicht nur, die Kriminalitätsrate zu senken. Auch die Stromeinsparungen in den verschiedenen Schulen waren erheblich und summierten sich zu beträchtlichen Einsparungen von Steuergeldern.

Nachhaltige Speicherung

Datenspeicherung und Rechenzentren verbrauchen enorm viel Energie. Will man also den Gesamtenergieverbrauch eines Sicherheitssystems reduzieren, sollte man sich die Handhabung und Speicherung von Aufzeichnungen genauer ansehen. Indem Sie die sogenannte Bitrate Ihrer Videoaufzeichnungen reduzieren, müssen weniger Informationen übertragen und gespeichert werden. Die effiziente Axis Zipstream-Technologie kann bspw. die Bandbreite senken und somit den benötigten Server-Speicherplatz um 50 Prozent reduzieren – in manchen Fällen sogar um bis zu 90 Prozent. Das wirkt sich sehr positiv auf Ihre Nachhaltigkeit aus und sorgt für erhebliche Kosteneinsparungen.

Betrachtet man die Lebenszyklusperspektive, sparen Sie sowohl im Betrieb als auch in der Produktion. Sie benötigen weniger Hardware, sodass man argumentieren könnte, dass Ihre Energieeinsparungen auch die Produktion dieser überschüssigen Hardware einschließen.

2. Vermeidung von umweltschädlichen oder bedenklichen Materialien

Um umweltfreundlich zu sein, sollten die Produkte in einem Sicherheitssystem keine gefährlichen Rohstoffe oder Substanzen enthalten, die Mensch und Umwelt schaden können. Zu diesen Materialien gehören z. B. PVC (Polyvinylchlorid) oder potenziell giftige und krebserregende BFRs/CFRs (bromierte und chlorierte Flammschutzmittel).

Heute verfolgen viele Hersteller einen umweltfreundlichen, nachhaltigen Ansatz in ihrer Forschung und Entwicklung sowie im Produktdesign. Dies ist ein großer Schritt – weg von gefährlichen oder ökologisch bedenklichen Materialien und hin zu nachhaltigeren Alternativen. Die Verwendung von recycelten Materialien hilft zum Beispiel, natürliche Ressourcen zu schonen, was die Umweltbelastung verringert.

Neben den Umwelt- und Gesundheitsaspekten muss bei der Beschaffung von nachhaltigen Rohstoffen auch sichergestellt werden, dass nur Mineralien verwendet werden, die nicht in Konfliktgebieten gewonnen werden – wie z. B. Gold, Zinn und Wolfram. Denn oft finanzieren sich die Konfliktparteien über den Abbau dieser Rohstoffe – auf Kosten der Bevölkerung.

3. Eine Lebenszyklus-Perspektive haben

Ein wesentlicher Aspekt des nachhaltigen Designs konzentriert sich auf den Produktlebenszyklus und darauf, wie Unternehmen zu einem Kreislaufmodell übergehen können. Neben der Beschaffung der Rohstoffe stellt sich dabei die Frage, wie nachhaltig die Herstellung ist und ob die Produkte ein „zweites Leben“ haben können? Können sie nach der Nutzungsphase repariert, wiederverwendet oder wiederaufbereitet werden, anstatt auf einer Mülldeponie zu landen?

Traditionell haben sich die Hersteller auf die optimale mechanische Leistung während der Nutzungsphase konzentriert. Heute interessieren sich viele Unternehmen zunehmend für die Schließung des Kreislaufs, um alle Phasen des Produktlebenszyklus einzubeziehen, vom Rohmaterial zurück zum Rohmaterial. So hat Apple beispielsweise Demontage-Roboter entwickelt, die dabei helfen, Seltene Erden, Stahl und Wolfram aus ausrangierten Mobiltelefonen zurückzugewinnen.

Arbeiten Sie mit den richtigen Partnern zusammen

Es spielen also mehrere Faktoren eine Rolle, wenn es darum geht, wie umweltfreundlich ein Produkt oder System ist. Es mag wie eine große Aufgabe erscheinen, all diese Informationen zu überblicken, aber Ihre Partner sollten in der Lage sein, Ihnen dabei zu helfen. Bitten Sie Hersteller, Distributoren und Zulieferer um Informationen zu den drei oben genannten Aspekten und drängen Sie sie gegebenenfalls dazu, diese bereitzustellen.

Als ich mich mit Per unterhielt, gefiel mir etwas ganz besonders. Nämlich das, was er über Unternehmen sagte, die sich entscheiden, grün zu werden und sich auf Nachhaltigkeit zu konzentrieren: „Man macht den ersten Schritt, weil man es muss. Den zweiten Schritt macht man, weil man es will.“

Und wenn ich mir die vielen Unternehmen ansehe, mit denen ich zu tun habe, weiß ich, dass das stimmt. Am Ende geht es nicht nur um die Kosten. Es geht auch darum, ein gutes Gewissen zu haben und nachts besser zu schlafen. Mit dieser Denkweise zählt jeder Schritt in die richtige Richtung.

Wenn Sie Fragen zur Auswahl der umweltfreundlichsten Netzwerk-Videoüberwachung haben oder das Thema allgemein besprechen möchten, zögern Sie nicht, Ihre lokale Axis Niederlassung zu kontaktieren.

 

Alles richtig machen: drei wesentliche Bereiche

  • Energieverbrauch: Wie viel Energie benötigt das System? Kann der Energieverbrauch reduziert werden?
  • Rohstoffe: Ist das Produkt frei von gefährlichen Materialien, die die Umwelt negativ beeinflussen oder die aus Konfliktgebieten stammen?
  • Lebenszyklus-Perspektive: Wie nachhaltig ist die Herstellung des Produkts? Kann es am Ende des Lebenszyklus repariert, wiederverwendet oder in neue Produkte umgewandelt werden?