Vorbeugung von Gewalt am Arbeitsplatz im Gesundheitswesen

Aggressive Übergriffe durch Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten gehören für viele Beschäftigte im Gesundheitswesen zum beruflichen Alltag. Für die Betroffenen ist dies meist eine sehr belastende Situation. Die BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) hat 2017 eine Querschnittsstudie zu diesem Thema durchgeführt, um die Häufigkeit und Art der Gewalt sowie den Umgang mit aggressivem Verhalten und Übergriffen gegenüber Pflege- und Betreuungskräften in der Behindertenhilfe, der stationären und ambulanten Altenpflege sowie in Krankenhäusern zu untersuchen. 1.984 Beschäftigte nahmen an der Befragung teil. 79,5 % (n = 1.578) der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten Gewalt erlebt. Davon berichten 94 % über verbale und 70 % über körperliche Gewalterfahrungen.

Als Risikofaktoren können unter anderem lange Wartezeiten auf Dienstleistungen, überfüllte Warteräume, Personalmangel, eine hohe Mitarbeiterfluktuation und die Tatsache genannt werden, dass Mitarbeiter häufig allein mit zu betreuenden Personen sind. In den Einrichtungen hat sich der Umgang mit diesem Thema jedoch inzwischen verändert. Wurde früher nicht darüber gesprochen, ist das Problem heute präsent und die Einrichtungen bieten Präventionsangebote wie z. B. Deeskalationstrainings an. Gute Vorbereitung und ein offener Umgang mit dem Thema in den Einrichtungen wirken sich positiv auf das Belastungsempfinden und die Arbeitsfähigkeit aus.

Videosicherheits- und verwandte Technologien von Axis können dazu beitragen, Gesundheitseinrichtungen vor Gewalt am Arbeitsplatz, Diebstahl und Drogenmissbrauch zu schützen. Aber sie können noch mehr. Durch die Kombination von innovativen, HIPAA-konformen Produktmerkmalen und intelligenter Softwareanalyse kann die Technologie dazu beitragen, die Patientenversorgung und den Service zu verbessern sowie die betriebliche Effizienz zu steigern – und gleichzeitig Patienten, Besucher und Personal zuverlässig zu schützen.

Ein Überblick über mögliche Einsatzfelder von IP-Videosicherheit im Gesundheitswesen:

Aggressives Verhalten aufgrund von Personalengpässen im Gesundheitswesen

Das Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeitet sehr hart und übernimmt aufgrund des Personalmangels häufig zusätzliche Aufgaben, die nicht in seinen eigentlichen Aufgabenbereich fallen. Dies kann dazu führen, dass Patienten sich vernachlässigt fühlen und aggressiv nach Aufmerksamkeit verlangen. Sicherheitstechnik in Gesundheitseinrichtungen hilft bei Personalengpässen, indem sie dazu beiträgt, dass das Personal effizienter arbeiten kann. Beispielsweise alarmieren Überwachungssysteme mit Geräuscherkennung das Personal, sobald sie aggressives Verhalten erkennen. Oder Patienten können über eine vernetzte Videosprechanlage neben ihrem Bett direkt mit dem Pflegepersonal Kontakt aufnehmen. Diese Lösung kann den Arbeitsablauf verbessern und den Patienten ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit geben, da sie wissen, dass Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt ist.

Aggressives Verhalten aufgrund von Wartezeiten minimieren mit Hilfe von Personenzählung

Auch lange Wartezeiten in Verbindung mit Personalmangel können aggressives Verhalten fördern. Hier kommt die Personenzählung ins Spiel. Wartezeiten können verkürzt werden, indem Analysesysteme zur Personenzählung die Anzahl der Personen in einer Lobby zählen und einen Alarm auslösen, wenn zusätzliches Personal benötigt wird. Darüber hinaus ermöglicht eine HIPAA-konforme Geräuscherkennung in Verbindung mit IP-Videokameras ein proaktives Handeln des Personals. Die Geräuscherkennung kann Aggressivität in der Stimme einer Person erkennen und einen Alarm an das Personal senden, bevor die Situation eskaliert.

Prävention gegen Diebstahl

IP-Videosicherheitslösungen können auch gegen Diebstahl eingesetzt werden. In Krankenhäusern werden viele hochwertige Medikamente und Geräte gelagert, und in den Patientenzimmern befinden sich Wertgegenstände, deren Sicherheit gewährleistet sein muss. Hierfür bietet Axis integrierte Zutrittskontroll- und Videosicherheitslösungen, um den unbefugten Zutritt zu beschränken und Medikamentenausgabestellen, Versorgungsschränke und Sperrbereiche zu überwachen. Bei Integration mit Echtzeit-Tracking-Lösungen über die offene API können diese Lösungen auch einen Alarm auslösen oder eine Tür verriegeln, um sicherzustellen, dass wertvolle Ausrüstung an ihrem Platz bleibt.

Zutrittskontrolle schützen Gesundheitseinrichtungen

Gesundheitseinrichtungen sind in der Regel offen und für Besucher leicht zugänglich. Angesichts dieser Art des öffentlichen Zugangs ist es unerlässlich, dass die Einrichtungen ein hohes Sicherheitsniveau aufrechterhalten, um die Medizin, das Personal sowie die Patienten und ihre Patientenakten zu schützen. Einige Sicherheitsmaßnahmen, die Gesundheitseinrichtungen zur Zutrittskontrolle ergreifen können, sind:

  • Personenkontrolle durch Sicherheitspersonal
  • Einsatz von Video- und Zwei-Wege-Audio-Gegensprechanlagen, die es dem Personal ermöglichen, mit Personen auf der anderen Seite einer Tür zu kommunizieren und diese vor dem Betreten eines Raumes zu überprüfen
  • Installation eines Besuchermanagement- und Zutrittssystems, um zu kontrollieren, wer Sperrbereiche betritt oder verlässt
  • Installation eines Systems zur Analyse der Aufenthaltsdauer, um unbefugte Personen zu identifizieren, die sich in Bereichen aufhalten, für die eine Zugangsberechtigung erforderlich ist

Dies sind nur einige Möglichkeiten, die Sicherheit in Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten. Es ist unmöglich, alle Vorfälle von Gewalt vorherzusehen und zu verhindern, aber proaktives Handeln kann dazu beitragen, sie zu reduzieren. Umfassende Sicherheitslösungen in Verbindung mit der Sensibilisierung für aggressives Verhalten und der Schulung des Personals sind eine verantwortungsvolle und wirksame Möglichkeit, Aggressionen am Arbeitsplatz zu verringern (und im besten Fall zu verhindern) und die Sicherheit von Patienten und Personal zu schützen.

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Den englischen Originalbeitrag finden Sie hier.