Digitalisierung in der Fußgängerzone

Es gibt einen Konkurrenten, der dem Einzelhandel in den Einkaufsstraßen das Leben schwer macht. Die Rede ist natürlich vom Online-Handel: Während die Online-Verkäufe im Vorjahresvergleich um 17 Prozent gestiegen sind, gingen die Kundenzahlen in den Fußgängerzonen 2016 in Großbritannien zurück. Mobile Endgeräte befeuerten den Rückgang noch weiter: Einkäufe, die über das Smartphone getätigt wurden, schossen um 69 Prozent in die Höhe.

Ein einfacher Grund für den anhaltenden Erfolg des Online-Handels ist die große Informationsmenge über die Kunden, die den Händlern zur Verfügung steht. Dazu zählen vor allem Einzelheiten über das Kaufverhalten, zum Beispiel welche Artikel angeschaut, welche in den Warenkorb gelegt und welche wieder daraus entfernt wurden und wie der Kunde überhaupt auf der Webseite gelandet ist. Damit der stationäre Handel mithalten kann, muss er seine Kunden mindestens genauso gut kennen. Die gute Nachricht ist: Die erforderliche Technologie existiert bereits. Die noch bessere Nachricht ist, dass Geschäfte diese vermutlich bereits nutzen, viele dies jedoch noch nicht wissen.

Fortschritt mit Netzwerk-Kameras

Im Einzelhandel wird Videoüberwachung traditionell für die Sicherheits- und Gefahrenabwehr eingesetzt. Demzufolge haben in der Vergangenheit Sicherheitsexperten das Auftragsvergabeverfahren stark geprägt und waren auch die Hauptnutzer. Damit die Händler die Daten auch analysieren können und Rückschlüsse ziehen, müssen sie über die effizienten Funktionen ihrer bereits vorhandenen Mittel aufgeklärt werden. So können sie weitere Einblicke in ihr Geschäft erlangen, die weit über die reine Sicherheit hinausgehen.

Ein praxisbezogenes Beispiel dafür ist das finnische Einkaufszentraum Rajalla På Gränsen, eines der ersten in Europa, das eine Netzwerkvideo-Lösung einsetzt, die Zielgruppenanalyse mit Personenzählung kombiniert. Durch den Einsatz von Analyse-Technologien in IP-basierten Sicherheitskameras konnte das Einkaufszentrum mehr über seine Besucher erfahren, und dadurch das gesamte Einkaufserlebnis verbessern. Dazu wurden Informationen zur Besucheranzahl, Statistiken zur Tageszeit der Besuche sowie Alter und Geschlecht erfasst und sogar Gesichtsausdrücke und Gefühle analysiert.

Gemeinsam erfolgreich sein

Auf dem Weg hin zu einer intelligenten Fußgängerzone ist die Echtzeitanalyse ein wichtiges Bindeglied. Wenn ein Geschäft Netzwerk-Kameratechnologie nutzt, sind bereits viele grundlegende und sehr nützliche Daten vorhanden. Leider nutzen viele Einzelhändler diese Information nicht und haben zu wenig Erfahrung, wie sie die Daten verwenden können, um mehr über ihr Geschäft zu erfahren. Daher ist Aufklärung ein wichtiger Punkt, denn die Analysen nehmen immer weiter zu. Zukünftig werden Einzelhändler daher immer häufiger versuchen, zusätzliche Informationen aus ihrem Videoüberwachungssystem zu gewinnen, wenn sie mit dem Onlinehandel effizient konkurrieren wollen.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem englischsprachigen Axis Blog.