Two female paramedics in ambulance, one talking to male patient.
Gesundheitswesen

Dank Netzwerk-Kameras können Krankenwagen schneller am richtigen Ort sein, um zu helfen.

Organisation: Prehospital ICT Arena im Lindholmen Science Park
Standort: Göteborg, Schweden
Kundenbedürfnis: Mobile Überwachung, Patientenversorgung und Erfahrung
Göteborg, Schweden, 

Die Cloud-basierte Kameralösung unterstützt Sanitäter bei ihrer Arbeit.


Auftrag

Wenn eine Person einen Schlaganfall hat, muss die entsprechende Hilfe rechtzeitig vor Ort sein. Die Pre-hospital ICT Arena im Lindholmen Science Park (PICTA) wollte in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Sahlgrenska der Universität Borås, Ambulanssjukvården i Västra Götalandsregionen [Notarztdienste in der Region Västra Götaland] und der Chalmers University of Technology neue Möglichkeiten für Schlaganfallpatienten finden, die entsprechende Hilfe schneller zu erhalten.

Lösung

Axis Netzwerk-Kameras werden, in Verbindung mit der Cloud-basierten Lösung AXIS Companion für kleinere Installationen, in Krankenwagen in der Region Västra Götaland installiert. Auf diese Weise kann die Besatzung des Rettungswagens über Videorücksprache Unterstützung von neurologischen Experten erhalten, um den Zustand der Patienten genauer beurteilen und entscheiden zu können, ob diese zum nächstgelegenen örtlichen Krankenhaus oder zu einem Krankenhaus mit spezialfachärztlicher Versorgung transportiert werden sollen. So kann die richtige Pflege so schnell wie möglich erfolgen. Die drahtlose Kommunikation zwischen Krankenwagen und Krankenhaus erfolgt über 4G mit einem Modem für den mobilen Einsatz.

Ergebnis

Die Lösung wurde in umfassenden Simulationen getestet und für erste klinische Live-Tests installiert. In den Simulationen wurde demonstriert, dass die Netzwerk-Video-Lösung dem Krankenhauspersonal bessere Möglichkeiten bietet, Patienten korrekt zu diagnostizieren, sobald diese sich im Krankenwagen befinden. Eine schnellere Beurteilung und Behandlung eines Schlaganfalls rettet Leben und verringert die potenziellen negativen Nachwirkungen, die lebenslang sein können. Sie bieten Schlaganfall-Überlebenden auch eine bessere Chance auf ein hochfunktionierendes Leben und schaffen gleichzeitig größere gesundheitsökonomische Vorteile für die Gesellschaft zu geringeren Kosten.

Bessere und schnellere Pflege rettet Leben

Wenn eine Person einen Schlaganfall hat, muss die entsprechende Hilfe rechtzeitig vor Ort sein. In Schweden erleiden jedes Jahr mehr als 25.000 Menschen einen akuten Schlaganfall. Obwohl es hauptsächlich ältere Menschen betrifft, können auch jüngere Menschen betroffen sein. Ein Schlaganfall ist das somatische Leiden, das Krankenhäuser und die Gesellschaft mit den höchsten Kosten und der größten Anzahl von Pflegetagen am meisten belastet. Viele von denen, die einen Schlaganfall überleben, leiden unter lebenslangen Nachwirkungen und benötigen im schlimmsten Fall eine dauerhafte Pflege in betreuten Wohnungen.

„Einige Schlaganfallpatienten können eine Behandlung erhalten, die ihre Gesundheit komplett wiederherstellt, vorausgesetzt, sie erhalten rechtzeitig die richtige Behandlung”, sagt Lars Rosengren, Professor für Neurologie am Universitätsklinikum Sahlgrenska und Vorsitzender des Regional Stroke Council in der Region Västra Götaland.

Wenn ein Schlaganfall vermutet wird, muss der Patient standardmäßig in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden, damit mithilfe einer Behandlung zur Reduzierung der Blutgerinnung jegliche „Blockaden” im Gehirn beseitigt werden können. Wenn ein Scan zu diesem Zeitpunkt ein großes Blutgerinnsel anzeigt, das eine Verstopfung in einem zentralen Blutgefäß verursacht, muss der Patient sofort in eine schwedische Universitätsklinik gebracht werden, die das Blutgerinnsel chirurgisch entfernen kann (Thrombektomie). Die Hälfte aller Patienten, die diese Behandlung innerhalb von sechs Stunden erhalten, erholen sich vollständig, was bedeutet, dass sie ein unabhängiges Leben führen können. Der Effekt ist jedoch zeitabhängig – einfach ausgedrückt, je schneller desto besser.

In der Region Västra Götaland gibt es nur ein Krankenhaus, das Thrombektomien durchführen kann – das Universitätsklinikum Sahlgrenska. Diese Behandlung wird durchgeführt, wenn bei einem Scan eine Blockade (Blutgerinnsel) in einem der Hauptblutgefäße des Gehirns festgestellt wurde. Diese Patienten sind in der Regel diejenigen mit den größten Symptomen in Bezug auf Anzahl und Schweregrad.

„Um die Zeit bis zur Thrombektomie zu verkürzen, wäre es von großem Wert, wenn Krankenwagen mit potenziellen Thrombektomiefällen direkt nach Sahlgrenska geleitet werden könnten, anstatt den zeitaufwändigen Umweg über das nächste Krankenhaus zu nehmen”, sagt Lars Rosengren.

Laufende Arbeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen sind im Gange. Die Prehospital ICT Arena im Lindholmen Science Park (PICTA) setzt Technologie bei vorklinischen Pflegeabläufen ein und hat ein Joint Venture mit dem Universitätsklinikum Sahlgrenska der Universität Borås, Ambulanssjukvården I Västra Götalandsregionen [Notarztdienste in der Region Västra Götaland] und der Chalmers University of Technology gegründet. Das Projekt konzentriert sich darauf, neue Wege zu finden, Schlaganfallpatienten so schnell wie möglich nach Auftreten von Symptomen zu versorgen.

AXIS Companion bietet uns eine schnelle und einfache Möglichkeit, unser Konzept zu testen. Axis verfügt außerdem über einen zuverlässigen und sachkundigen Support-Service, der unglaublich wertvoll ist.
Bengt Arne Sjöqvist, Professor für Praxis in Gesundheitsinformatik an der Chalmers University of Technology und Programmmanager für PICTA im Lindholmen Science Park.

Echtzeitunterstützung dank zuverlässiger Lösung

Eine Netzwerk-Video-Lösung wurde zunächst in einem Testkrankenwagen installiert, danach in drei einsatzbereiten Krankenwagen in der Region Västra Götaland. In den Krankenwagen sind Axis Netzwerk-Kameras in Verbindung mit der Cloud-basierten AXIS Companion-Lösung für kleinere Installationen installiert.

Jeder Krankenwagen verfügt über drei fest montierte Netzwerk-Kameras. Eine Kamera ist so positioniert, dass sie den gesamten Körper des Patienten von den Füßen bis zum Kopf filmen kann. Eine zweite ist für Nahaufnahmen des Gesichts des Patienten positioniert, während eine dritte eine Seitenansicht und ein Bild des Sanitäters liefert, der die Untersuchung durchführt. Die Positionierung wurde so gewählt, dass Schlaganfallärzte (Gefäßneurologen) im Krankenhaus bei der Beurteilung sowohl den Körper als auch das Gesicht so klar wie möglich sehen können.

Die drahtlose Kommunikation zwischen der Rettungsmannschaft und dem Krankenhauspersonal erfolgt über 4G mit einem Modem für den mobilen Einsatz, um eine kontinuierliche Kommunikation zu gewährleisten. Die Lösung ist einfach zu handhaben, und die Rettungsmannschaft kommuniziert mit dem Schlaganfallarzt per Handy, wie es heute üblich ist. Im Krankenwagen befindet sich ein Tablet, auf dem die Rettungsmannschaft das gleiche Video wie der Arzt im Krankenhaus sehen kann. Die Bilder werden in Echtzeit gestreamt, aber nicht aufgezeichnet oder gespeichert. Sie dienen nur als Erweiterung der telefonischen Beratung.

Zu den Vorteilen von Axis Netzwerk-Kameras zählen ihre Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit und Stabilität. Die Bildqualität ist hoch und die Kameras sind einfach zu handhaben und können auf engstem Raum in einem Krankenwagen untergebracht werden.

„AXIS Companion bietet uns eine schnelle und einfache Möglichkeit, unser Konzept zu testen. Axis verfügt außerdem über einen zuverlässigen und sachkundigen Support-Service, der unglaublich wertvoll ist”, sagt Bengt Arne Sjöqvist, Professor für Praxis in Gesundheitsinformatik an der Chalmers University of Technology und Programmmanager für PICTA im Lindholmen Science Park.

Brücke zwischen Expertenwissen und Krankenwagen schlagen

Echtzeitbilder per Netzwerk-Video bieten Unterstützung für die Rettungsmannschaft, die gemeinsam mit dem Schlaganfallarzt die Gesundheit des Patienten zu diesem bestimmten Zeitpunkt besser untersuchen und bewerten kann.

Der Arzt kann dann eine sachkundigere medizinische Beurteilung vornehmen, diagnostizieren und feststellen, ob die Symptome auf eine Blockade in einem großen zentralen Blutgefäß hinweisen, das mit einer Thrombektomie behandelt werden muss. Dies bestimmt, in welches Krankenhaus der Patient gebracht werden soll: in das nächstgelegene örtliche Krankenhaus oder in ein Krankenhaus mit spezialfachärztlicher Versorgung.

„Über eine Videoverbindung einen spezialisierten Schlaganfallarzt bei sich zu haben, gibt der Rettungsmannschaft ein Gefühl der Sicherheit. Neben der direkten Unterstützung bei der Beurteilung entsteht auch Lerneffekt, da die Rettungsmannschaft Schlaganfälle mit der Zeit noch besser identifizieren und einschätzen kann”, sagt Bengt Arne Sjöqvist.

„Es kann für die Rettungsmannschaft schwierig sein, den Zustand des Patienten bzw. der Patientin richtig einzuschätzen, um festzustellen, ob er bzw. sie für eine Behandlung zur Verringerung der Blutgerinnung in ein nahe gelegenes Krankenhaus oder zur Thrombektomie direkt in das Universitätsklinikum Sahlgrenska gebracht werden sollte”, sagt Lars Rosengren.

Die große geografische Entfernung in einigen Gebieten macht die Videokommunikation ebenfalls wertvoll, da das nächstgelegene Universitätsklinikum weit entfernt sein kann, was besonders problematisch ist, wenn die Zeit eine entscheidende Rolle spielt. „Eine Verzögerung der richtigen Behandlung um nur eine Stunde kann den Unterschied zwischen einem normalen Leben nach einem Schlaganfall und der Entwicklung schwerer Hirnschäden ausmachen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Patient bzw. die Patientin lebenslang auf eine Pflege in einer betreuten Wohnung angewiesen ist. Videokommunikation rettet Leben und erhält Lebensqualität”, sagt Lars Rosengren.

Die Mitglieder der Rettungsmannschaft erhalten eine spezielle Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, nicht nur mit einem Schlaganfallarzt zu interagieren und Patienten zu untersuchen, sondern auch von der neuen Technologie und Arbeitsweise zu profitieren. Mit der Netzwerk-Video-Lösung kann auch das Krankenhauspersonal besser vorbereitet sein, sobald der Krankenwagen mit dem Patienten bzw. der Patientin eintrifft.

Großer menschlicher und sozioökonomischer Nutzen

Wenn die richtige Pflege schneller erfolgt, erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass der Schlaganfallpatient nach dem Schlaganfall wieder ein voll funktionsfähiges Leben führen kann. Es rettet Leben und reduziert das Leiden von Patienten und ihren Angehörigen und bietet der Gesellschaft große gesundheitsökonomische Vorteile in Form niedrigerer Krankheitskosten. „Die Gesellschaft spart 400.000 schwedische Kronen mit jedem Schlaganfallpatienten, der mit einer Thrombektomie behandelt wird, wenn die Behandlung rechtzeitig erfolgen kann”, sagt Lars Rosengren.

Ein zukünftiges Ziel ist es zu beurteilen, ob Krankenwagen auch eine mobile Kamera haben sollten, die sie mitnehmen können, um den Patienten sofort nach Ankunft vor Ort zu filmen, noch bevor der Patient in den Krankenwagen gebracht wurde. Und das Endziel wäre schließlich, dass Netzwerk-Videos in weiteren Einrichtungen und betrieblichen Organisationen verwendet werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Kameras auch für andere Arten von Vorfällen verwendet werden können, beispielsweise für Traumapatienten, oder um mithilfe mobiler Kameras zu beurteilen, ob ein Patient zu Hause gelassen werden kann oder lieber eine Grundversorgung erhalten sollte”, sagt er Bengt Arne Sjöqvist.

Fakten zum Schlaganfall

In Schweden erleiden jedes Jahr etwa 25.000 Menschen einen Schlaganfall. Obwohl es hauptsächlich ältere Menschen betrifft, können auch jüngere Menschen betroffen sein. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. In 85 Prozent der Fälle wird der Schlaganfall durch eine Blockade oder ein Blutgerinnsel verursacht, was als ischämischer Schlaganfall bezeichnet wird. In den anderen 15 Prozent der Fälle wird er durch Blutungen im Gehirn verursacht, was als hämorrhagischer Schlaganfall bezeichnet werden.

Es wird davon ausgegangen, dass weltweit jeder sechste Mensch irgendwann in seinem Leben einen Schlaganfall erleiden wird. Selbst wenn eine Person einen Schlaganfall überlebt, entstehen bei bis zu 30 Prozent der Überlebenden lebenslange Nachwirkungen und sie können ihr vorheriges Leben nicht wieder aufnehmen. Stattdessen sind sie bei sämtlichen Tätigkeiten, wie bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben, auf Hilfe und im schlimmsten Fall auf eine lebenslangen Pflege in betreuten Wohnungen angewiesen. (Quellen: Stroke.se, MedTech West, Prehospital ICT Arena)

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