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Jochens Ecke: Resilienz, wieder ein neuer Hype oder doch etwas Altbekanntes?

Axis sustainability report 2021

Versuchen wir zuerst einmal zu klären, was Resilienz eigentlich ist und woher der Begriff stammt.
Woher er stammt, können wir schnell beantworten. Resilienz ist lateinisch und bedeutet zurückspringen oder abprallen und beschreibt die physikalische Fähigkeit eines Körpers, nach der Veränderung der Form wieder in seine Ursprungsform zurückzukehren.

Ebenfalls wird er benutzt, um den psychischen und körperlichen Gesundheitszustand von Menschen zu beschreiben, die unterschiedlichen Stresssituationen ausgesetzt werden. Also wie resilient gehen zum Beispiel Pendler mit der Situation der gesperrten A43 Emschertalbrücke um. Finden Sie eine pragmatische Lösung oder ärgern Sie sich jeden Tag über die Stunden im Stau?

Und hier ist die Emschertalbrücke auch eine gute Brücke zu technisch resilienten Systemen, bei dem Störungen bzw. Teilausfällen nicht zum vollständig Versagen, führen.

Das bekannteste Beispiel für eine Resilienz in diesem Zusammenhang ist das Notstromaggregat (USV), dass die Versorgung mit Elektrizität auch bei Ausfall der primären Stromquelle aufrechterhält.

Damit technische Systeme bei Störungen oder Ausfällen die Basis-Funktionen weiterhin bereitstellen können, kommen mehrere Methoden infrage. Seien es verteilte Systeme oder die Verwendung von künstlicher Intelligenz, die extrem komplexe Zusammenhänge schnell analysieren, clustern und auswerten kann.

Bevor wir über verteilte Systeme oder KI nachdenken, sollten wir erst einmal einen generellen Überblick der zu erwartenden Risiken haben.

Schauen wir uns aus aktuellem Anlass ein paar Punkte der Gefahren durch technische Störungen an und überlegen, was wir mit einfachen Mitteln bei der Planung und beim Betrieb realisieren können:

  • Stromausfall > 12 Stunden
  • USV für X Stunden
  • Netz-Ersatzanlage für X++ Stunden

Organisation zur Instandhaltung bestehend aus:

  • Wartung – Inspektion - Instandsetzung und nicht zu vergessen die Verbesserung

Eine Sicherheitsanlage ist immer ein Maßanzug und niemals eine Lösung „Out of the Box“ und ich muss wissen, mit welchen Risiken ich rechnen muss, um Lösungen zu finden die manchmal sehr einfach und effektiv sind (bspw. die Sicherheitsanlage nicht im Keller zu installieren, da er hochwassergefährdet ist) oder aber die extrem komplex und kostenintensiv sind (z. B. intelligente Vernetzung der Systeme, um Anomalien zu erkennen und zeitnah Gegenmaßnahmen einzuleiten).

Sie sehen, Resilienz ist nichts vollkommen Neues und wenn wir einmal durch den Rückspiegel schauen, finden wir jetzt schon sehr viele resiliente Systeme.

Lassen Sie uns daher gemeinsam versuchen, mehr intelligente, maßgeschneiderte Lösungen zu entwerfen, zu realisieren und über die Betriebszeit sinnvoll zu betreiben.

Ich wünsche Ihnen allseits nachhaltige Planungen von maßgeschneiderten Lösungen.

Ihr Jochen Sauer
Architect & Engineering Manager Deutschland

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