Gefahren in nur 200 Millisekunden erkennen

Wir Menschen können intuitiv erkennen, wann eine Situation gefährlich wird oder wenn sich Personen verdächtig verhalten.

Eine aktuelle Studie die vom Französischen Institut für Gesundheit und Medizinische Forschung INSERM und der Ecole Normale Supérieure in Paris durchgeführt wurde, hat einen Bereich im Gehirn entdeckt, der uns dabei hilft, gefährliche Situationen oder bedrohliche Gesichter innerhalb von 200 Millisekunden zu erkennen. Dieser „sechste Sinn“ ist ein Erbe unseres urzeitlichen Überlebensinstinktes bei Gefahr oder Panik.

Wie die Studie zeigt, wird dieses „Alarmsignal“ von den Schaltkreisen des Gehirns erzeugt, die für die Gesichtserkennung verantwortlich sind. Ein früherer Blogbeitrag beschreibt, dass Zeugen eines Verbrechens die eingesetzten Waffen genau beschreiben können, während es ihnen schwer fällt, sich an das Aussehen des Täters zu erinnern.

Kameras sind lernfähig

Wenn die Bildqualität gut ist, könnte dieser „sechste Sinn“ sogar bei einem Sicherheitsbeauftragten aktiviert werden, der Videomaterial live auf einem Monitor sieht. Einige Städte bilden bereits Sicherheitspersonal in Leitstellen darin aus, Menschenströme zu analysieren. Wenn dies ein Sicherheitsbeauftragter lernen kann, könnte es dann nicht auch ein Software-Algorithmus lernen?

Was wäre, wenn Netzwerk-Kameras automatisch verdächtiges, ungewöhnliches oder atypisches Verhalten erkennen, bevor es geschieht? Zum Beispiel durch ein intelligentes Speichersystem, das wiederkehrende und häufige Alltagsprozesse in den überwachten Bereichen aufzeichnet. Das klingt vielleicht futuristisch, die Möglichkeit wird jedoch diskutiert.

Die menschliche Fähigkeit der Gesichtserkennung unterliegt indessen zahlreichen Variablen und ist nicht immer verlässlich, daher kann Kameraunterstützung entscheidend sein.

Vorfälle untersuchen und nachvollziehen

Die Studie birgt neue Sichtweisen auf die Themen Videoüberwachung, Gesichtserkennung und Perimeterschutz. Womöglich dauert es bei uns Menschen lediglich 200 Millisekunden bis uns der „sechste Sinn“ warnt. Wenn wir allerdings Vorfälle ordnungsgemäß überprüfen, unterbrechen und untersuchen wollen, benötigen wir mehr Zeit, weitere Hilfsmittel und ein größeres Erinnerungsvermögen. An dem Punkt übernimmt die Technologie: Kameras überprüfen die Identität eines möglichen Einbrechers und plötzliche Beleuchtung oder Lautsprecherdurchsagen wirken abschreckend.

Bei der Untersuchung von Vorfällen ist es wichtig zu erkennen, dass es verschiedene Täterprofile gibt, die je nachdem eigene Fertigkeiten, Werkzeugen und Methoden mit sich bringen. Mit Sicherheitslösungen, die auf die jeweilige Aufgabe abgestimmt sind, kann der Mix aus Wärme- und optischen Netzwerk-Kameras, Hornlautsprechern und Video-Gegensprechanlagen zu einem deutlich besseren Verständnis krimineller Identitäten und kriminellen Verhalten beitragen als allein das Verbrechen aufzudecken.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 25. April im englischsprachigen Axis Blog.

Weitere Informationen über Perimeter-Schutz finden Sie online .